Stadt, Land, Zeit
Schwarz-weiße Fotografien der sechziger und siebziger Jahre dienen in der Serie „Stadt, Land, Zeit“ als Motivvorlagen für die Malerei. Die Bilder zeigen Schnappschüsse, Szenen aus dem alltäglichen Leben, eine Familie beim Strandurlaub, spielende Kinder, einen Mann bei der Gartenarbeit. Schon die Farbigkeit deutet darauf hin, dass die Bilder von einer vergangenen Zeit erzählen: Abstufungen von Grautönen dominieren die Figuren, die schwarz-weiße Bildvorlage nicht leugnend.
Die Farbe spielt dennoch eine zentrale Rolle: hier wird ein Kleidungsstück in kräftiges Rot getaucht, während die Figur von Farbe unberührt bleibt. Dort setzen Farbwolken Akzente und schaffen neue Deutungsmöglichkeiten.
"Je länger man das Bildresultat studiert, desto größer wird die Verwunderung, wie eine fotografische Momentaufnahme sich derart verwandelt zu etwas Dauerhaftem, halb durchdacht, halb intuitiv gefunden, arbeitsaufwendig, sinnlich reich, in jeder Hinsicht vielschichtig.
Etwas Dauerhaftes nicht zuletzt, weil es dem Betrachter die nötige Dauer des staunenden Innehaltens abfordert und des tastenden Innewerdens, was das Gemälde ihm wohl mitzuteilen habe. Modisch ließe sich reden von einer Entschleunigung seiner medialen Gewohnheiten. Er wird belohnt durch Möglichkeiten eines individuellen wie kollektiven Sich-Erinnerns, dank eines künstlerischen Realismus per Reflexion, per Kontemplation, ohne schnöde Nostalgie. Dafür mit einer zwischen ihm und seiner Stellvertreter-Figuren im Bild sich aufbauenden Wärme, wie es sie noch bei keiner Nold'schen Werkserie gab."
Dr. Roland Held, 2013
Zeit der Kindheit
Die kleine Bilderserie „Zeit der Kindheit“ führt das Prinzip fort, sich Fotomotiven der sechziger, siebziger Jahren zu bedienen. Farbenfroh zeigen sie sowohl Momente des unbeschwerten Übermuts als auch des stillen Innehaltens.